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„Tis-Duk“ finale Version – es wurde doch wonky

 

Die ersten Schritte von „Tis-Duk“

Zunächst entwickelte sich ein Entwurf innerhalb eines Dailys. Ursprünglich war es nur Teil eines kleinen Experiments, welches in eine eher minimalistische Dub Richtung oder auch „illbient“ ging.  Bei „Tis-Duk“ – Minimal.Dub. erfährst Du näheres zu der Ausrichtung, wie sie sich zu dem Zeitpunkt andeutete.

 

Die weitere Entwicklung

Während der weiteren Arbeit entstand zunehmend mehr eine Geschichte, bzw. ein Zustand, der mit diesem Lied dargestellt wird. Die melancholische, düstere Stimmung aus den ersten Schritten, wurde beibehalten und durch eine latent bedrohliche Situation weiter gezeichnet, welche aber nicht unaufgelöst bleiben sollte. Hierdurch wurde das Werk nun weniger minimalistisch und eher „wonky“. Dennoch bleibt die unaufdringliche Stimmung erhalten, die durch die Melodie als greifbare Konstante getragen wird.

Rhythmisch gestaltet sich die finale Version im Vergleich zum ersten Entwurf nun etwas vielseitiger, ohne jedoch zu unruhig und zu abstrakt zu werden. Die Basis des Klangteppichs blieb erhalten, jedoch mit gewissenhafter Variation erweitert. Mit der Melodie als Konstante und der Rhythmik als Variante fügt sich beides wohlwollend zusammen, ohne dabei zu wild zu werden.

Ergänzt wurde der Rhythmus noch durch Drums der Roland TR-808, um diesen prägnanter und auch druckvoller zu gestalten.

Die stimmlichen Elemente wurden nun weniger statisch wiederholt, sondern gezielt platziert und durch weitere Fragmente ergänzt, welche das Thema auf einer greifbaren kognitiven Ebene transportiert, ohne jedoch zu direkt in seiner Aussage zu werden. Die bewusste Verschlüsselung der Thematik soll, wie gewohnt, den Freiraum für die eigene Interpretation des Hörers bieten.

 

Das Klangbild

Gerade der Bassbereich wurde komplett neu ausgelegt, umstrukturiert und entrümpelt. Der hintergründig, wabernde Bass wurde abgeschwächt und bekam seinen Fokus in ein höher gelegenes Frequenzspektrum. Die ergänzte Bassdrum der TR-808, sowie akzentuierte Subbassschläge hatten nun genügend Platz, um den somit entstandenen Raum wieder zu füllen.  Mit dieser Maßnahme ergab sich ein weniger diffuses Klangbild im Sub-Bereich, was in der ersten Version noch gewünscht war, doch in der finalen Version von „Tis-Duk“ nicht mehr passend erschien.

Die Snare wurde auch etwas „geöffnet“, wodurch sie nun im Gesamtbild mehr Transparenz bekam. Auch die klickenden, knisternden und rasselnden Elemente wurden noch gewissenhafter im Raum positioniert, um zwar ein brillanteres Klangbild zu erzeugen, ohne aber zu stechend in den Höhen zu werden.

Beim Mastering wurde sowohl mit analoger Hardware, als auch mit Software das Klangbild offener und räumlicher gestaltet, mit dem Ziel ein Ergebnis zu haben, was druckvoll, transparent aber nicht unangenehm laut ist

Binaurele Effekte

Bei diesem Lied sollten bei der Mischung nicht nur die Elemente im Panorama sinnvoll verteilt werden, sondern einige Elemente noch durch binaurale Effekte erweitert werden.  Das heißt, dem Hörer bietet sich bei einigen Elementen der Eindruck, als würden sie nicht nur links oder rechts angeordnet sein, sondern auch, als würden sie um den Hörer herum wandern, stellenweise auch von oben oder unten zu hören sein. Gerade beim Hören mit Kopfhörern entsteht so ein gesteigerter räumlicher Eindruck. Beim Abhören mit Lautsprechern wirkt es, als würden einige Klänge außerhalb der Lautsprecher wieder gegeben werden. Dies kam jedoch dezent zum Einsatz, gerade bei einigen Stimmfragmenten, wie auch bei einigen Glitches.

Die Firma Roland brachte Mitte der 90er einen digitalen Signalprozessor, den RSS-10 (Roland Sound Space Processor) auf den Markt, der diesen dreidimensionalen Raumklang simulierte.  Trent Reznor von den Nine Inch Nails nutzte diesen oft für seine Projekte. Heute können diese Effekte über Vst Plugins erfolgen. Ich nutzte für dieses Projekt das AMBEO Orbit Plugin von Sennheiser.

 

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